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02 März

„Achtsamkeit ist der Boden, auf dem Yoga gedeiht“

Dieses Zitat stammt vom meinem geschätzten Lehrer Ganesh Mohan. Um es vorweg zu nehmen: Achtsamkeit spielt im Yoga eine zentrale Rolle. Ohne Achtsamkeit ist alles, was wir auf der Matte machen lediglich Gymnastik.

Aber was ist Achtsamkeit eigentlich. Es ist ja zurzeit in aller Munde – aber was bedeutet es eigentlich und was hat Yoga damit zu tun?

Achtsamkeit bedeutet zum einen, im Hier und Jetzt zu sein – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental – und bewusst die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten. Das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Oft sind wir mit unseren Gedanken entweder in der Vergangenheit, grübeln, denken über unsere Sorgen nach oder befinden uns bereits in der Zukunft, arbeiten to-do-Listen ab und so weiter. Das hört sich vielleicht erstmal nicht problematisch an; allerdings findet unser Leben Hier und Jetzt statt. Und wenn wir mental nicht anwesend, achtsam sind, rauscht es nur so an uns vorbei, ohne dass wir wirklich leben und mitbekommen, was vor sich geht – jetzt in diesem Moment. Oder wie John Lennon mal gesagt hat:

“Life is What Happens To You While You're Busy Making Other Plans.”

In unseren Zeiten sollte man wohl besser sagen, dass das Leben geschieht, während wir in unsere virtuelle Welt vertieft sind…

Ein anderer Aspekt der Achtsamkeit ist, wahrzunehmen, was gerade ist, ohne es zu bewerten. Da wir ständig damit beschäftigt sind, etwas oder jemanden entweder gut oder schlecht zu finden, ist uns die Idee einer wertfreien Betrachtung vielleicht erst einmal fremd und bedarf der Übung.

Das Konzept der Achtsamkeit stammt ursprünglich aus der buddhistischen Kultur, in der Meditationen eine zentrale Rolle spielt. Alle Meditationstechniken bauen auf der Grundhaltung der Achtsamkeit auf; allerdings kann man auch ohne zu meditieren achtsam sein.

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Mir gefällt die Vorstellung von Yoga als Meditation bzw. Achtsamkeit in Bewegung. Wir nehmen bewusst wahr, wie unser Körper sich in die unterschiedlichen Asanas hinein- und wieder herausbewegt und wie sich das anfühlt. Wir nehmen unsere Grenzen wahr, respektieren sie ohne zu bewerten und erleben, wie sie sich mit der Zeit verändern. Pranayama, die Arbeit mit dem Atem, ist eine weitere Achtsamkeitspraxis im Yoga. Wir wenden uns unserer Atmung zu, lernen sie kennen und erfahren, was sie uns über unseren Gemütszustand verraten kann. In der Meditation benutzen wir den Atem als eine Art Anker um den Fokus zu halten; wir nehmen ihn an der Nasenspitze war, wie er in die Lungenflügel einströmt, wie sich der Brustkorb und die Bauchdenke heben und senken. Hier und Jetzt.

Durch das Üben all dieser Aspekte des Yoga lernen wir mit der Zeit, auch mental mehr im gegenwärtigen Augenblick anzukommen. Diese Achtsamkeit können wir im Alltag vertiefen – wir können zwischendrin immer wieder bewusst innehalten um den Atem zu spüren, den Geschmack von gutem Essen bewusst zu genießen, den Regen oder Sonnenschein auf der Haut zu spüren, die Vögel singen zu hören, Blümchen am Wegesrand zu bewundern und vieles mehr.

Das alles setzt den Entschluss voraus, achtsamer zu werden und dann dürfen wir üben. Aber was haben wir dann von all den Anstrengungen? Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass die Achtsamkeitspraxis mit der Zeit unser Gehirn positiv beeinflusst. Wir erfahren mehr innere Ruhe und Gelassenheit, unsere Selbstwahrnehmung und unsere Fähigkeit Mitgefühl zu empfinden werden positiv beeinflusst. Und das tut der Gesundheit gut. Positive Auswirkungen von Achtsamkeitspraktiken lassen sich z.B. bei Stress, Schmerzen, Angst, Schlafproblemen etc. verzeichnen. Es lohnt sich also – lasst uns gemeinsam üben!

OM, Shanti, Shanti, Shanti

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